burmeister Orthopädie & Unfallchirurgie

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Achillessehne - akute und chronische Probleme (Achillessehnenruptur, Achillodynie)

Achillessehne

Die Zerreißung der Achillessehne (Achillessehnenruptur) stellt eine typische Sportverletzung dar. Meist geht diese mit einem hörbaren «Knall» und einem reißenden Gefühl einher. Typischerweise wird von den Patienten ein «peitschenhiebartiger» Knall beschrieben. Aufgrund der schlechten Durchblutung des Sehnengewebes ist der Heilungsprozeß sowohl bei der konservativen wie auch der operativen Therapie langwierig, zudem braucht es eine intensive Rehabilitation.

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet das Fersenbein (Calcaneus) mit der Wadenmuskulatur (Trizeps surae). Oftmals besteht bereits ein Vorschaden im Sinne einer Degeneration der Sehne. Bei einer entsprechenden Überlastung kann die Sehne der einwirkenden Kraft nicht mehr standhalten und reißt.

Ist es zu einem solchen Riß gekommen, klagen die Patienten über einen ziehenden, stechenden Schmerz. Die Kontur der Sehne ist unterbrochen und eine Eindellung ist sichtbar und/oder spürbar. Das Gehen ist für die Patienten stark beeinträchtigt, der Zehenstand ist auf der betroffenen Seite unmöglich. Der Riss kann ansatznah am Fersenbein, im weiteren Verlauf der Sehne oder auch am Übergang Sehne zum Muskelbauch des Wadenmuskels auftreten. Je nach Lokalisation, Abstand der Sehnenstümpfe und auch Anspruch des Patienten, kann eine solche Ruptur sowohl konservativ wie auch operativ versorgt werden. Neben einer Röntgenuntersuchung ist in bestimmten Fällen auch eine Ultraschalluntersuchung nötig, um das Ausmaß der Verletzung zu bestimmen. Bei jungen und sportlich aktiven Patienten wird meist die Operation empfohlen. Mit einem speziellen Nahtmaterial von hoher Reißfestigkeit werden die Sehnenenden wieder miteinander verbunden und damit die physiologische Vorspannung der Sehne wiederhergestellt.

Sowohl nach konservativer wie auch operativer Therapie bedarf es einer Spitzfussstellung, die durch eine spezielle Schuhversorgung (Fersenerhöhung mit Keil) gewährleistet wird. Für 6 Wochen wird eine Teilbelastung empfohlen. Eine normale Belastung ist nach ca. 12 bis 14 Wochen möglich. Eine volle Sportfähigkeit besteht jedoch erst nach frühestens 6 Monaten.

Achillodynie

Die Achillodynie beschreibt einen Schmerzzustand der Achillessehne. Die Ursachen sind vielfältig. Diese schmerzhafte Veränderung der Achillessehne gehört mit zu den häufigsten Überlastungsschäden. Die Achillodynie kann akut aber auch chronisch ablaufen. Die Therapie ist oft langwierig und verlangt dem Patienten Geduld ab.

Die Achillodynie beschreibt einen Entzündungszustand, der entweder das umliegende Gleitgewebe (Paratenon) der Sehne, die Schleimbeutel im ansatznahen Bereich der Sehne oder aber auch die Sehne selber betreffen kann. Oftmals besteht bereits ein degenerativer Vorschaden. Besonders häufig ist die Achillodynie bei den Laufsportarten anzutreffen. Immer wiederkehrende hohe Belastungen, eine für den Körper ungewohnte «Verschärfung» des Trainings, veränderte äussere Bedingungen wie beispielsweise Laufen auf unebenem Gelände, neue Laufschuhe können zu einer Reizung der oben genannten Strukturen führen. Aber weniger offensichtliche Faktoren wie eine veränderte Beinachse (O-Bein, X-Bein), Fussfehlstellungen, eine chronische Instabilität im OSG, Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus, Gicht) rheumatologische Erkrankungen oder bestimmte Medikamente (z.B. Antibiotika) können Ursache einer Achillodynie sein.

Die Schmerzlokalisation ist meist typisch, begleitend von einer neu aufgetretenen Schwellung welche sehr druckempfindlich ist. Zudem beschreiben die Patienten einen charakteristischen Anlaufschmerz nach einer längeren Ruhephase. Zur Erhärtung der Diagnose können neben der Röntgenbildgebung auch der Ultraschall oder die MRI Untersuchung herangezogen werden.

Die Therapie der Achillodynie richtet sich neben der Dauer und Schmerzintensität auch nach den Befunden der bildgebenden Diagostik und erfolgt in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle konservativ, also ohne Operation.

Zunächst erfolgt die körperliche Schonung, gegebenenfalls auch die Entlastung. Begleitend erfolgt die Medikation mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten. Ebenfalls kommen entsprechende physiotherapeutische Beübungen zur Anwendung. Hier sollen dehnende Massnahmen der Wadenmuskulatur vorgenommen werden. Auch ultraschallgestützte Massnahmen, welche die Stoffwechselsituation vor Ort verbessern sollen, sind erfolgsversprechend. Im Anfangsstadium kann eine Entlastung der Sehne mit einer kleinen Fersenerhöhung erzielt werden. Liegt begleitend eine Fussfehlstellung vor sollte hier mit einer entsprechenden Einlagenversorgung eine Korrektur vorgenommen werden.

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